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Bänke gegen Obdachlose: Defensive /Feindliche Architektur

Bänke gegen Obdachlose: Defensive /Feindliche Architektur

Bänke "gegen" Obdachlose: Defensive / Feindliche Architektur. Ein Kunstobjekt von Isabelle Rolin, die "banc anti-public" (gesellschaftsfeindliche Bank) lanciert die Diskussion ums defensive (feindliche) Parkmobiliar.

Abschreckende Designs sind, einfach gesagt, Werkzeuge, die soziales Verhalten im öffentlichen und semi-öffentlichen Raum kontrollieren sollen. Sie werden auch „unangenehme Designs“ , "Social Design", „defensive Architektur“ oder gar feindliche Architektur (im englichschen Sprachraum: hostile architecture" genannt. In Frankreich zum Beispiel ist darob eine heftige Diskussion im Gange insbesondere im Bezug auf Anti-Clochard Bänke (mobilier urbain anti-SDF = Parkmobiliar gegen Personen ohne festen Wohnsitz) oder freie Stellen, Stufen, Fenstersimse, welche z.T. mit spitzen Dornen besetzt werden.

In Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Defensive_Architektur) findet man zu diesem Thema, den folgenden Eintrag:
Defensive Architektur (auch Feindliche Architektur) ist eine Form der Gestaltung öffentlicher Gebäude, Räume oder Objekte, bei der die Verhinderung einer bestimmten Nutzung beabsichtigt wird, zum Beispiel durch Obdachlose, Skater Sprayer, Drogensüchtige oder Tiere. Der Einsatz von Feindlicher Architektur ist häufig umstritten, da die betroffenen Bevölkerungsgruppen verdrängt werden, ohne die eigentliche Problematik zu bekämpfen.
[...]
Häufige Beispiele sind Bänke mit unebenen Sitzflächen oder mit Bügeln, die das Liegen verhindern sollen.
[...]
Im Hinblick auf den Nutzen und die Ästhetik sind die Ergebnisse oft unbefriedigend

GTSM Magglingen AG nimmt keine Stellung zu dieser Frage, und in der Schweiz und in Liechtenstein ist die Auswirkung von Obdachlosigkeit im öffentlichen Raum zur Zeit ein wenig beobachtetes Phänomen, allerdings stellen wir fest, dass es - nebst  im Bezug auf Parkmobiliar auch wenig auffällige und manchmal sogar hochästhetische Möglichkeiten gäbe, den Missbrauch von Parkmobiliar und insbesondere von Bänken zu verhindern, z.B.:

  • Einzelsitze/Sessel/Stühle/Hockerk
  • kurze Bänke
  • Rundbänke
  • Anlehn-Bänke / Stehbänke
  • Unterbrochene oder verkürzte Sitzflächen oder Sitzflächen auf unterschiedlichen Ebenen
  • Schiefe, unebene oder geometrisch zum Liegen ungeeignete oder unbequemen Sitzflächen
  • Kalte Materialien wie Metall oder Beton

Schliesslich muss festgestellt werden, dass es in der zeitgenössischen Architektur auch weitere Problemstellungen gibt, welche unbeabsichtigt "feindlich" sind und qualitativ und quantitativ durchaus prioritär behandelt werden können:

  • Hindernisse oder gar fehlende Zugänglichkeit für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen
  • Hindernisse für ältere Personen
  • Hindernisse und "feindliche" Umgebungen für Kinder und Familien insbesondere mit kleinen Kindern
  • Sicherheitsrelevante Probleme im öffentlichen Raum und öffentlichen oder halböffentlichen Gebäuten, mit erhöhter Priorität für Frauen (aber nicht nur) z.B. durch dunkle und/oder schlecht einsehbare Passagen oder Räume, lange Wege mit wenig Passentenverkehr
  • Tierschutz (z.B. der Vogelschutz bei transparenten oder spiegelnden Flächen)

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