Anwohnerinnen und Anwohner fanden auf einem Spielplatz in einem Aussenquartier von St. Gallen den hochgiftigen Pilz "Death Cap".

Während es sonst in der Spielplatz-Sicherheit meistens um die Sicherheit der Spielplatz-Geräte (Spielgeräte), um Fallhöhen, Masse, Fallschutz, Fangstellen, hervorstehende Teile und Hindernisse sowie um Sicherheits-Abstände geht, geht es hier um eine Gefahr der nicht-alltäglichen Art auf Kinderspielplätzen: Der einheimische grüne Knollenblätterpilz ist hochgiftig, nur ein kleiner Verzehr davon kann tödliche Folgen haben. Ein Mitglied des Pilzvereins St. Gallen hat die Pilze für den Moment entsorgt, jedoch ist eine vollständige Entfernung unmöglich laut Heinz Schoch, Präsident des Pilzvereins Toggenburg SG.

Eigentlich trifft man ihn nur in Wäldern an, doch der "Death Cap" auf Deutsch Grüner Knollenblätterpilz, spriesste nun auf dem Spielplatz an der Hardungstrasse in einem Aussenbezirk der Stadt St. Gallen. Die Pilze wurden für den Moment, durch eine direkte Anwohnerin, die Mitglied des Pilzvereins St. Gallen ist, entfernt um keine Schäden anzurichten.

Die Frau ist seit 1962 an der Hardungstrasse wohnhaft und habe den Giftpilz nun zum ersten Mal im Quartier gesehen. Sie schreibt im Stadtmelder:

"Der Pilz wird sich in der zugeführten Erde befunden haben. Zukünftig werde ich jeden Tag nachschauen, ob neue Giftpilze aussprossen."

20min / Shannon Zangger

Stadtmelder

Der Grüne wie auch der Weisse Knollenblätterpilz ist einheimisch und eigentlich kommt er nur in Wäldern vor. Der Konsum davon kann tödliche Nebenwirkungen mit sich bringen.

Gemäss Heinz Schoch, Präsident des Pilzvereins Toggenburg SG:

"Wenn ein erwachsener Mensch drei dieser Pilze isst, kann der Verzehr ohne medizinische Sofortmassnahmen mit dem Tod enden. Dass ein Grüner Knollenblätterpilz auf einem Spielplatz in der Stadt St. Gallen wächst, ist eher unüblich, aber nicht unmöglich. Die Natur und vor allem Pilze sind sehr unberechenbar."

Die vollständige Entfernung des Fungus ist leider für den Menschen unmöglich da der unterirdische Teil sehr weitläufig ist. Für seinen Wachstum braucht er einen Wirt, wie zum Beispiel einen Baum. Bei Bodenpilzen spriesst der Fruchtkörper (oberirdische Teil des Pilzes, der ersichtlich ist) aus einem Geflecht von Myzel im Substrat.

Stadtgrün St. Gallen ist sich der Gefahr bewusst und nebst der wöchentlichen Anlagekontrolle des Spielplatzes, wird beim Spielplatz an der Hardungstrasse nun auch kurz das Gelände nach diesem Pilz abgesucht. 

Grüner Knollenblätterpilz – Wikipedia

Zu erkennen sind die grünen Knollenblätterpilze durch ihre kugelig bis flach gewölbten Form, olivgrünen Farbe und der weissen Manschette am Stamm unter dem Hut. Bei Unsicherheiten sollten Pilze immer zu einer Pilzkontrollstelle gebracht werden.

           
Es handelt sich in St. Gallen jedoch nicht um einen Einzelfall. Das Toxikologische Informationszentrum bekommt immer öfters Anrufe von besorgten Eltern deren Kinder vom Garten zu Hause oder von Spielplätzen Pilze gepflückt und gegessen haben. Meist bleibt es bei Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall, schwere Vergiftungen kommen seltener vor, sind aber nicht auszuschliessen. Pilzkontrolleure stellen eine Zunahme solcher Fälle fest. Ein Grund dafür könnte die vermehrte Verwendung von Rindenschnitzel zur Bodenabdeckung sein. Ein solcher Mulch stellt für gewisse Pilze ein guter Nährboden dar. Generell sollten Kinder auf die Pilz-Gefahr draussen aufmerksam gemacht werden.

Quellenverzeichnis:
St. Gallen: Tödlicher Pilz spriesst auf Spielplatz in Stadtquartier - 20 Minuten
Giftpilze auf dem Spielplatz | Züriost - Immer da. Immer nah. (zueriost.ch)