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Strategien zur Vermeidung von Littering (Abfall-Entsorgung 1x1)

Strategien zur Vermeidung von Littering (Abfall-Entsorgung 1x1)

Verstreuter Abfall ärgert Bevölkerung, Politik und Behörden, verunstaltet öffentliche Räume und generiert Mehrkosten - Littering ist ein gesellschaftliches Problem.

Zigarettenstummel, ausgespuckte Kaugummis, Taschentücher, Essensreste, Verpackungen und als die Maskenpflicht noch galt lagen zusätzlich noch gebrauchte Masken auf dem öffentlichen Boden herum. Diese Art von Verschmutzung hat in den letzten Jahren zugenommen. Dringende Massnahmen sind nötig durch Kommunikation, Signalisation, Gebühren, bessere Platzierung von Entsorgungs-Möglichkeiten, passende Aussenraum-Gestaltung oder sogar Sanktionen/Bussen.

Was ist Littering?

Vermüllung (Englisch Littering) ist die Unsitte, Abfälle im öffentlichen Raum, sprich Strassen, Plätzen, Parks und offener Landschaft, achtlos wegzuwerfen oder liegenzulassen, ohne die dafür vorgesehenen Abfalleimer oder Papierkörbe zu benutzen. Es handelt sich dabei um ein strafrechtlich verfolgbares Delikt und kann in Deutschland mit Geldbusse, in der Schweiz sogar mit Haft geahndet werden. Littering-Güsel stammt hauptsächlich aus kleineren Mengen von Siedlungsabfällen wie ausgespuckte Kaugummis, Taschentücher, Kassenbons oder ausgetretene Zigarettenkippen. Mit dieser Art der Abfallentsorgung steht aber auch Müll aus dem Take-Away- und Getränke- sowie Printmedien-Sektor (z.B. Gratiszeitungen und Flyer) im Zusammenhang.

Verstreuter Abfall ist ein Ärgernis für die Bevölkerung, für die Politik und Behörden, verunstaltet öffentliche Plätze und generiert den Gemeinden Mehrkosten. Littering beeinträchtigt die Lebensqualität sowie das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum, verursacht erhebliche zusätzliche Reinigungskosten und kann zu Umweltproblemen führen. Es geht nicht nur um ein Abfallproblem, sondern auch um die Frage, wie wir als Gesellschaft mit unseren kommunalen Bereichen (und der unmittelbaren Umwelt) umgehen wollen.

Das Ausmass von dieser Art von Verschmutzung hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Ursachen sind vielfältig, zum Beispiel veränderte Konsum- und Ernährungsgewohnheiten oder das Freizeitverhalten. Littering ist ein gesellschaftliches Problem und lässt sich nur im Verbund mit allen Beteiligten lösen denn es entsteht aus Bequemlichkeit, Nachlässigkeit oder mangelndem Problembewusstsein und nicht, um die Entsorgungskosten zu sparen. Dies im Unterschied zum illegalen Deponieren von Abfällen, das vorsätzlich erfolgt.

Littering auf Schweizer Strassen, Abfall, Müll, Kehricht, Kleinabfall, Verschmutzung des Aussenraums, EntsorgungsstrategieBild: SWI swissinfo.ch (Keystone)

Der Rest-Abfall wird nicht gezielt zu einem Ablagerungsort transportiert und jemand der littert denkt in der Regel nicht an Entsorgungsgebühren. Auch Gemeinden und Städte ohne Sackgebühr und mit einer guten Grundausstattung und Verteilung an öffentlichen Abfalleimern haben Vermüllungs-Probleme, das wurde in der Praxis mehrfach belegt. Rund 30% des im öffentlichen Raum anfallenden Unterwegsabfall wird gelittert, ca. 70% geht in die dafür vorgesehenen öffentlichen Kehrichtbehälter. Littering ist bequem und wird durch Anonymität, Rauschzustände und wenn soziale Kontrollen schwinden oder wegfallen begünstigt. Sobald irgendwo gelittert wird, zieht das zwangsläufig noch mehr Güsel-Ansammlung an. Es ist erwiesen, dass Littering auf verschmutzten Plätzen eher auftritt als auf sauberen Plätzen. Hier setzt der Broken-Window-Effekt an, ein Konzept, das beschreibt, wie relativ harmlose Beschädigungen oder Verschmutzungen die Wahrscheinlichkeit für weiter Verunreinigungen und Schäden erhöhen. Littering als Ausdrucksmittel kann eine weitere Motivation darstellen. Das trifft meistens dann zu, wenn es unter Jugendlichen als Ausdrucksmittel für Unkonformität, Coolness oder Protest gebraucht wird. Befragungen haben aber ergeben, dass das absichtliche am Boden werfen von Müll mengenmässig vermutlich weniger bedeutsam ist. Nicht zuletzt kann Littering auch als eine Form der «tragedy of the commons», der Tragödie des Gemeinguts verstanden werden: Aus Sicht eines einzelnen Individuums hat das Liegenlassen des eigenen Abfalls nur Vorteile. Die Nachteile verteilen sich auf die Allgemeinheit. Diese ärgert sich und hat die erhöhten Reinigungskosten zu tragen. Der Schaden wird also auf alle abgewälzt bzw. verteilt (Externalisierung). Wer sein Güsel hingegen korrekt entsorgt, verliert, denn er trägt einen Aufwand, ohne dass dies eine spürbare Auswirkung auf die allgemeine Littering-Situation hat. So gesehen wird Littering zu einem logischen Verhalten des Einzelnen. Das Gemeingut «öffentlicher Raum» wird folglich übernutzt (verdreckt), obwohl das eigentlich niemand will. In einer modernen, stark individualisierten Gesellschaft, die von hoher Mobilität, Vernetzung, Schnelllebigkeit und schwindenden persönlichen Verankerungen zu öffentlichen Räumen geprägt ist, wird dieser Faktor begünstigt. Einerseits werden kommunale Outdoor-Plätze zunehmend zum zweiten Wohnzimmer und gleichzeitig werden Menschen durch ihren hohen Mobilitätsgrad zunehmend von öffentlichen Bereichen entkoppelt. Sie sind als Gäste nur noch auf der Durchreise. Das führt zu geringer persönlicher Verantwortung für den öffentlichen Raum. 

Was sind die Ursachen von Littering?

Die Ursachen für die Verschmutzung durch Siedlungsabfälle sind vielfältig. Viele Aktivitäten verlagern sich aus dem privaten Bereich in die Öffentlichkeit, wie das Mittags-Picknick auf der Parkbank oder am Abend das gemütliche Beisammensein am Seeufer. Ein weiterer Grund findet man in der geringen sozialen Kontrolle im öffentlichen Raum, das heisst, Anonymität erhöht die Wahrscheinlichkeit des Litterings. Ein Phänomen, das durch Gruppeneffekte verstärkt werden kann. 

Dinge, die einen Wert haben, werden nicht zurückgelassen und Orte, zu denen ein eine persönliche Verbindung besteht, werden weniger verschmutzt. Es wird auch nicht überall und zu jeder Zeit gleich viel Müll liegengelassen. An lauen Sommernächten in Erholungszonen wird mehr verschmutzt als an Plätzen mit Durchgangscharakter. 

Die Ursache liegt also im Verhalten des Menschen. Als Ursachen für die Vermüllung werden von der Praxis und der Wissenschaft die stellenweise Überbeanspruchung gemeinsamer Plätze, veränderte Ess- und Konsumgewohnheiten («24-Stunden-Gesellschaft»), Nutzungskonflikte, die fehlende Wertschätzung für bzw. die mangelnde emotionale Verbundenheit zu kommunalen Bereichen wie auch Bequemlichkeit und Ignoranz genannt. In der Folge übernehmen die Nutzer und Nutzerinnen häufig keine oder mangelnde Verantwortung für die Aussenbereiche, die sie besuchen.

Was sind die Konsequenzen?

Die Auswirkungen des Litterings lassen sich in drei Kategorien aufteilen:

Ästhetische Auswirkungen: Eine saubere Stadt und Natur sorgen für eine hohe Lebensqualität der Bevölkerung und erhöhen den Imagewert einer Stadt oder eines öffentlichen Raumes. Littering ist eine optische Belästigung und beeinträchtigt somit die Qualität eines Lebensraumes.

Ökologische Auswirkungen: Liegengelassene Materialien belasten die Umwelt, sie lassen sich nicht in Stoffkreisläufe zurückführen und somit nicht wiederverwerten. Littering ist ebenfalls eine Gefährdung für Tiere und Pflanzen. Weggeworfene Aludosen und Kunststoffflaschen werden beim Mähen kleingeschnitten, von Nutztieren in der Nahrung aufgenommen und können so zu inneren Verletzungen und im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere führen. Es ist unbestritten, dass neben dem Leiden der Tiere und der emotionalen Belastung der betroffenen Tierhalter, den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben erhebliche Kosten durch Leistungsausfälle, Arztkosten oder durch den Tod der Tiere entstehen.

Ökonomische Auswirkungen (Kosten): Ein teurer Spass, die Reinigungskosten belaufen sich jährlich auf ca. CHF 200 Millionen, 75% im öffentlichen Raum. Bei kantonalen Unterhaltsdiensten, Gemeinden aber auch bei privaten Organisationen führt der achtlos weggeworfene Abfall zu einem erhöhten Reinigungsaufwand. Laut einer 2011 veröffentlichten Studie des Bundesamts für Umwelt beträgt dieser jährliche Mehraufwand für die Reinigung der öffentlichen Räume schweizweit rund 150 Millionen Franken. Weitere 50 Millionen Franken Zusatzkosten entstehen beim öffentlichen Verkehr. Zusätzlich fallen hohe Kosten für Präventionsmassnahmen und Aufklärungskampagnen an. Im erweiterten Sinne gibt es auch sozioökonomische Schäden zum Beispiel für den Tourismus.

MASSNAHMEN

Littering kann nur wirkungsvoll bekämpft werden, wenn verschiedene Massnahmen kombiniert und gezielt ergriffen werden. Die grösste Wirkung zeigen Massnahmen, die beim Verhalten des Menschen ansetzen. Der kontinuierliche Massnahmen-Mix ist entscheidend.

Kampagne Ich esse lieber Gras statt Müll, Littering, Müll herumliegenlassen, Güsel im Aussenraum, EntsorgungssystemeDie IG saubere Umwelt (IGSU) und der Schweizerische Bauernverband (SBV) engagierten sich gegen Littering. Deren Kampgange zeigte Wirkung. Es gab weniger Littering dank Tafeln und Plakaten. PET-Recycling Schweiz (petrecycling.ch)

Systemische Massnahmen:

  • Durch Werbeplakate, Inserate, Anti-Littering-BotschafterInnen oder gemeinsam organisierte Putz-Aktionen in den Gemeinden und Quartieren um die Bevölkerung zu sensibilisieren. 
  • Durch Vermittlung von umweltbezogenen Informationen und Bildung an vor allem jungen Menschen. Verschiedene Organisationen bieten Unterrichtsmaterial oder Schulbesuche an, um den Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsbewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu zeigen.
  • Durch Pfand/vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) oder Bonus/Malus-Systeme bei der Abgabestelle (Restauration und Detailhandel).
  • Durch Sanktionen/Bussen. Die Umsetzung des Bundesgesetzes über den Umweltschutz liegt in der Kompetenz der Kantone. In einigen Kantonen bzw. Städte wurde die gesetzliche Grundlage für eine Littering-Busse geschaffen. 
    • Im Kanton Schwyz wird das Wegwerfen von Kleinabfällen mit 80.- Fr. und das Wegwerfen von Kleinabfällen in der Natur und Landschaft mit 250.- Fr. gebüsst.
    • In Zürich kostet die Verschmutzung von öffentlichem Raum in Form von Zigarettenstummel oder Spucken 80.- Fr.
    • In Lausanne wird man für das Werfen von Zigarettenstummel auf der Strasse oder fürs Liegenlassen von Hundekot mit 150.- Fr. gebüsst, fürs auf den Boden Spucken mit 110.- und fürs öffentliche Harnlassen 200.- Fr.
    • Der Kanton Bern büsst das Liegenlassen von Hundekot mit 150.— und für das nicht sachgemässe Entsorgen von Alu-Dosen mit 80.- Fr.
    • Im Thurgau fallen 50.-Fr. an für Kleinabfälle wie Kaugummi, Zigarettenstummel, Essensreste oder Verpackungen. Falsch-Entsorgung von Kehrichtsäcke werden jedoch mit 250.- Franken gebüsst.
    • Erzieherische Massnahmen bestehen im Kanton Solothurn. Wer von der Polizei in flagranti erwischt wird und keine Reue zeigt, muss 20.—-Fr. Busse zahlen plus 40.- für Kleinmüll und 80.- Franken für Hundekot.
    • Im Kanton Uri müssen Abfallsünder mit Bussen zwischen 40.- bis 100.- Franken rechnen.
    • Besonders dezidiert geht dabei der Kanton Aargau vor. Seit Anfang 2020 kann die Polizei ertappte Abfallsünder mit einer einheitlichen Ordnungsbusse von 300.- Fr. belegen und ist damit heute Schweizer "Spitzenreiter" in Sachen Ordnungsbussen.

Technische Massnahmen:

  • Durch Platzierung mehrerer Entsorgungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe (Prinzip "at-Arms-Lenght") wie Abfallbehälter, Müll-Containern, Recycling-Trenn-Systeme
  • Durch mehr Signalisation zur besseren Sichtbarkeit von Entsorgungsstellen und zur optischen Motivation
  • Durch passende Platzierung von Müll-Entsorgungs-Möglichkeiten
  • Durch Sicherstellung von genügend Volumen und Kapazität des Kehrichtbehälters abhängig auch von der Leerungsfrequenz
  • Durch passende Aussenraum-Gestaltung mit ausreichend Entsorgungs-Mobiliar wie Abfallkübel, Container, Aschenbecher (insbesondere für Aufenthaltsorte von Jugendlichen)
  • Durch sprechende Abfallbehälter, die sich fürs korrekte Entsorgen bedanken oder solche die optische Nachrichten geben wie z.B. ein Gewinnspiel (Slot-Machine bei Alu-Recycling).
  • Durch spielerische Abfallbehälter, Figuren für Kinder, Herausforderungen für Jugendliche und Erwachsene

Strategien zur Abfallentsorgungin Müllkübel, Kehrichtbehälter durch spielerische Herausforderungen im öffentlichen Raum

Lille Frankreich setzt spielerische Massnahme zur Littering Bekämpfung ein, Abfallkübel, Müllbehälter, motivierende Entsorgung

Das Kollektiv Frankreich hatte die Idee, die Strasse in ein Basketball-Platz zu verwandeln.                                                                Die Stadt Lille in Frankreich hat Hüpfspiele vor 15 Mülltonnen in der Innenstadt gemalt.  

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Im 2011 wurden in Luzern verschiedene Spiele vor den Abfall-Behältern gemalt. (lacriaturacreativa.com)

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Quelle:

Schweiz - Littering: Jetzt werden Abfallsünder noch stärker zur Kasse gebeten (aargauerzeitung.ch)

Basketball trash bin | By Sethika Chann (wordpress.com)

Kreativität, um die Straßen der Stadt sauberer zu halten - Das kreative Wesen (lacriaturacreativa.com)

Gegen Littering - Kühe steigen auf die Barrikaden - PET-Recycling Schweiz (petrecycling.ch)

Was braucht es, um die Schweizer Strassen so sauber zu halten? - SWI swissinfo.ch

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