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Sicherheit als Kriterium für städtebauliche Planung und Quartier-Gestaltung

Sicherheit als Kriterium für städtebauliche Planung und Quartier-Gestaltung

Sicherheit als Kriterium für städtebauliche Planung und Quartier-Gestaltung, das Thema im "focus" einer Mitteilung des Schweizerischen Städteverbandes

"Sichere Städte sind lebenswerte Städte. Deshalb stellt Sicherheit bereits bei der städtebaulichen Planung und bei der Gestaltung bestehender Quartiere ein wichtiges Kriterium dar. Trotzdem bleibt der systematische Einbezug von Sicherheitsaspekten in die städtebauliche Planung eine Herausforderung. Denn letztlich wird Raum langfristig geplant, während sich die gesellschaftlichen Anforderungen ändern.

Für städtebauliche Kriminalprävention ist es jedoch nie zu spät: Bäume richtig beschneiden, ein adäquates Beleuchtungskonzept, die richtige Wahl von Mobiliar sind Bestandteile dieses umfassenden Konzepts, das sich in der Schweiz noch nicht wie etwa in den USA etabliert hat. Vielleicht nicht zuletzt aufgrund des relativ hohen Sicherheitsempfindens der Bevölkerung in vielen Schweizer Städten, wie regelmässig aus Befragungen hervorgeht und auch das Beispiel Uster exemplarisch aufzeigt."

Dr. Anke Schröder Wissenschaftliche Leiterin des Kompetenzzentrums Urbane Sicherheit, Landeskriminalamt Niedersachsen dazu:

"Die Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten bei der Planung und Gestaltung neuer und bestehender Quartiere gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dies wird anhand der Verletzlichkeit öffentlicher Räume durch Überfahrtaten (aufgrund von Amok oder Terror) besonders deutlich.
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit solcher Taten gering ist, beeinflussen sie das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger negativ und treten medial stark in Erscheinung. Ein Grund hierfür ist das hohe Ausmass an Schutzlosigkeit der betroffenen Personen. Für diese Extremszenarien stehen zahlreiche Schutzkonzepte und technische Sicherheitslösungen zur Verfügung. Auch für den Bereich der Wohnungseinbrüche lassen sich vielfältige Beratungsangebote und Förderprogramme finden. In Deutschland sind dies beispielsweise das auf Initiative der Polizei gegründete Netzwerk «Zu Hause sicher» und der «Zuschuss für besseren Einbruchschutz» der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW, einer öffentlich-rechtlichen Förderbank.
Geht es aber um die Verletzlichkeit und Verunsicherung von Menschen durch so genannte «Alltagskriminalität» im öffentlichen Raum, ist eine systematische Umsetzungsstrategie noch nicht in Sicht. Das kann daran liegen, dass gebauter Raum auf Langlebigkeit ausgerichtet ist, während sich gesellschaftliche Anforderungen dynamisch verändern. Im Normalfall stehen nach Abschluss von Bauprojekten keine Mittel zur Verfügung, um Pflege, Instandhaltungen oder gar bauliche Anpassungen an neue Nutzungsanforderungen vornehmen zu können. Ausserdem fehlt es bislang insgesamt an systematischen Konzepten zur Berücksichtigung kriminalpräventiver Aspekte, um Angsträume zu verhindern. Dabei ist das Thema bereits breit erforscht.
Der Zusammenhang zwischen dem Sicherheitsempfinden von Menschen und der Qualität des Wohnumfeldes ist erwiesen. Zudem sind zahlreiche Kriterien bekannt, die dazu beitragen können, Tatgelegenheiten zu verhindern und die Nutzungsqualität öffentlicher Räume zu erhöhen. Nur fliessen diese nicht automatisch in die unterschiedlichen Planungsebenen ein und werden auch nicht in den Ausbildungsgängen vermittelt. Das Bauwesen hat bereits zahlreiche Anforderungen zu erfüllen: Brandschutzbedingungen, Barrierefreiheit, Umweltverträglichkeitsprüfungen – um nur einige zu nennen. Die zukünftige Frage ist daher, wie es gelingen kann, das Thema objektive und subjektive Sicherheit als freiwilliges aber wesentliches Planungsziel zu etablieren, ohne weitere einengende Vorgaben aufzustellen."

Unser Kommentar: Es ist etwas problematisch, mit der (oft nicht konkret fassbaren) Angst der Bevölkerung Geld zu machen. Zudem fehlt es den Beiträgen etwas an Tiefe und an Konkretheit. Bäume richtig (be-)schneiden (was das auch immer heissen mag)? Ein adäquates Beleuchtungskonzept (was das auch immer heissen mag)? Die richtige Wahl von Mobiliar (was das auch immer heissen mag)? Alles etwas schwammig....

  • Sicherheit für wen (welche Teile der Bevölkerung)?
  • Sicherheit gegen welche Risiken?
  • Erhöhung des Sicherheitsgefühls versus effektiven (und zum Teil unsichtbaren) Schutz?
  • Konkrete planerische und bauliche Massnahmen?

GTSM Magglingen AG steht für eine vertiefte Diskussion bei der Planung zur Verfügung und verfügt über zahlreiche Ausstattungsmöglichkeiten, um sowohl das Sicherheitsgefühl wie auch die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen. Angst ist aber ein schlechter Ratgeber. Die richtigen Fragen zu stellen - und zu beantworten - ist sicher zielführender.

Quelle: https://staedteverband.ch/cmsfiles/focus_6-20__d.pdf

Wer sich eingehender mit der Thematik befassen will und dabei auf eine umfassendere Betrachtung der Thematik wird z.B. beim Baudepartement des Kantons Basel-Stadt, Hochbau- und Planungsamt im Leitfaden "Mehr Sicherheit im öffentlichen Raum" fündig: www.planungsamt.bs.ch/dam/jcr:0a52d89b-d745-4eee-8ca0-db1025be98d6/Mehr%20Sicherheit%20im%20öffentlichen%20Raum.pdf

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