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Wie umweltfreundlich sind Bravo-Hundekotbeutel von GTSM Magglingen AG?

Wie umweltfreundlich sind Bravo-Hundekotbeutel von GTSM Magglingen AG?

Wie umweltfreundlich sind Hundekotbeutel (wie sie z.B. GTSM Magglingen AG unter der Marke Bravo anbietet) fragt sich Blick, redet reisserisch-zweideutig vom schmutzigen Geschäft, sorgt sich um Plastikmüll und fragt nach Alternativen zu Hundekotbeutel / Hundesäckli

Einleitung:
"Dreimal am Tag geht Ina mit ihrem Hund Gassi. Jedes Mal braucht sie einen Plastikbeutel, um den Hundekot einzusammeln und zu entsorgen. «Das ist doch eine unnötige Verschwendung von Plastik», sagt Ina. «Ich wünsche mir einen Hundekotbeutel ohne Plastik». In der 10. Folge des Podcasts "Durchblick" suchen Nico und Amila nach Alternativen. Mit Plastikexperte Rudolf Koopmans sprechen sie über Bioplastik. «Dieser ist leider nicht so nachhaltig, wie er tönt», sagt Koopmans. Wieso nicht? Und wie gross ist das Plastikproblem überhaupt? Jetzt «Durchblick» hören und die Antwort erfahren."

Blick macht einen Podcast in der Serie der Wissenspodcasts "Durchblick" zum Thema Hundekotbeutel / Hundesäckli aufgrund der Anfrage der Hörerin Ina, welche den Plastikverbrauch für Hundekotbeutel / Hundesäckli bemängelt, nachdem ja die "Raschelsäckli" bei den grossen Retailern in der Schweiz abgeschafft wurden, weil sie umweltschädlich seien*. Wieso werden die Hundekotbeutel / Hundesäckli immer noch aus Plastik hergestellt und wieso gibts dazu keine Alternative? Dies will Ina von den ziemlich überdrehten Moderatoren Nico und Amila wissen.

Diese lassen dann allerdings einen ausgewiesenen Experten sprechen, Dr. Rudolf Kopmanns, Institutsleiter des Plastics Innovation Competence Center der Hochschule für Technik und Architektur Fribourg HEIA-FR als Teil der Fachhochschule Westschweiz. Dieser erklärt die Vorteile von Plastik und die passende Eignung für diesen Zweck:

  • geringes Gewicht
  • gute mechanische Stabilität (zerreissen nicht)
  • gute Hygiene
  • geringe Kosten

Und was ist mit den Alternativen? Abbaubare Kunststoffe aus natürlichen Quellen (wie z.B. Zukerrohr oder Mais), sogenannte Bio-Kunststoffe. Allerdings sind diese eben nicht unproblematisch, wie Kopmanns erklärt:

  • Mais z.B. ist eine Monokultur (welche viel Platz braucht und praktisch immer unter viel Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und wertvollem Wasser angebaut wird)
  • Eigentlich sind das Nahrungs- oder Futtermittel, welche man nun zur Herstellung von Bio-Kunststoffen verwendet

Aber wieso kann man solche Hundekotbeutel. wie Sie GTSM Magglingen AG anbietet, nicht kompostieren, es gibt ja sonst auch kompostierbare Behälter. Der Experte erklärt, dass diese Bio-Kunststoffe allerdings eine längere Zeit für die Abbaubarkeit brauchen als andere kompostierbare Behälter und eben auch schädlichen Mikro-Plastik bilden. Was allerdings weder der Plastik-Experte noch die beiden Moderatoren wissen: Hundekot ist grundsätzlich nicht für den Kompost geeignet und das vorgeschlagene Fortschmeissen von Hundekotbeuteln auf Bio-Kunststoff-Basis z.B. in Wäldern oder auf Wiesen hat einen Haken: Erstens ist es unhygienisch und zweitens ernthält Hundekot häufig Krankheitserreger (sog. Endoparasiten oder etwas weniger vornehm ausgedrückt: Würmer), welche für Mensch und Tier (also z.B. Nutztiere wie Kühe oder Wildtiere) gefährlich sind. Darum - aber das wissen Hundehalter - ist es auch verpönt, dass Hunde ihr Geschäft auf Weidewiesen machen dürfen.

Die Moderatoren eiern dann noch etwas rum wegen Klimawandel, Beitrag von Mensch und Hund zum CO2 Ausstoss um dann immerhin doch zum richtigen Schluss zu kommen, dass die CO2 Belastung durch Hundekotbeutel marginal ist. Aber wer etwas davon versteht, dem war das sowieso klar. Mikro-Plastik (eine Gefahr für Mensch und Tier durch Nahrungsaufnahme) und CO2-Belastung (Einfluss aufs Klima) sind zwar beides Faktoren, welche die Umwelt belasten, haben aber nicht wirklich was damit zu tun. Dass die Hundekotbeutel eine Dicke von nur ca. 10-16 mü (mikrometer=1 Millionstel Meter oder 0.001 milimeter) wissen natürlich die wenigsten...schliesslich geben die Hersteller auch nicht gern unnötig Geld aus. Immerhin kommen die Moderatoren zum Schluss: Zu diesem Thema muss man sich wirklich nicht den Kopf zerbrechen!

Aber leider stimmt auch das nicht ganz (und wir könnten stundenlang darüber referieren, aber lassen wir das). Hier nur dies: Hundekotbeutel / Hundesäckli gehören in den Abfallbehälter bzw. in einen BRAVO-Behälter, wie er von GTSM Magglingen AG angeboten wird. Liegenlassen ist verpönt, unhygienisch und schädlich für Mensch und Tier (und deshalb sind Hundekotbeutel aus abbaubarem Material auch psychologisch problematisch). Aber auch das wissen Hundehalter und die meisten - leider nicht ganz alle - halten sich daran. Danke und Bravo!

*was natürlich so nicht stimmt: Primär das Liegenlassen in der Natur ist umweltschädlich, das korrekte Entsorgen und die pratkisch rückstandsfreie Verbrennung sind unproblematisch, ansonsten ist es natürlich ein extrem geringer, ja geradezu marginaler Ressourcenverbrauch von Erdöl, im Vergleich zum Verbrauch für Mobilität, Heizung, Petrochemie, etc. Die Schweizer Retailer haben die Säckli auch nicht abgeschafft, sondern verlangen nun einen Preis für deren Bezug und setzen so einen Anreiz, diese oder andere Behältnisse, wie z.B. die Frücte-und Gemüsenetzli wiederzuverwenden...was für Hundekot natürlich nicht angezeigt ist.

Hier gehts zum Podcast:

https://www.blick.ch/life/wissen/wissenspodcast/wissenspodcast-durchblick-schmutziges-geschaeft-wie-umweltschaedlich-sind-hundekotbeutel-id15919030.html?utm_source=email&utm_medium=social_user&utm_campaign=blick_app_iOS

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